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Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

8.Pz.Div., Pz.Aufkl.Abt.8, April 1945, Brünn / Brno, Czechoslovakia

von Michael Wittmann (1:16 Das Werk)

Das Kettenglied ist ein Originalteil
Das Kettenglied ist ein Originalteil

Zum Original

Der grundsätzliche Gedanke, dass die Infanterie auf dem Schlachtfeld in Fahrzeugen transportiert werden müsse, um die Geschwindigkeit der künftig schnelleren Panzerkampfwagen zu halten, wird schon 1927 in Fritz Heigls Taschenbuch der Tanks erwähnt. Heigl lehnte jedoch Halbketten-Fahrzeuge ab, da diese im Gelände nicht die Leistungsfähigkeit von Kettenfahrzeugen zeigten, was sich Jahre später durch die technische Weiterentwicklung ändern sollte. Um 1935 wurde aus dem Offizierskorps die Idee eingebracht, dass die Fahrzeuge für die Infanterie als Halbkettenfahrzeuge ausgeführt werden könnten, da man die Entwicklung und Nutzung dieser Fahrzeuge in Frankreich beobachtet hatte.

Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

Schon 1935 hatte man auf Veranlassung des Heereswaffenamtes bei der Firma Carl F.W. Borgward (Hansa-Lloyd) in Zusammenarbeit mit der Firma Rheinmetall an einer gepanzerten Halbkette gearbeitet, die als Panzerjägerfahrzeug Verwendung finden sollte. Diese „3,7-cm-Selbstfahrlafette L/70“ auf dem Fahrgestell HL kl 3 (H) mit Heckmotor wurde als Versuchsfahrzeug gebaut. Als dann die Forderung nach einem gepanzerten Mannschaftstransporter kam, baute man auf dieser Vorerfahrung auf, und im Jahr 1936 arbeitete man parallel an den neuen Ausführungen H kl 6 und H kl 6p (gepanzert) der 3 t-Halbkettenzugmaschine. Eine Besonderheit des Entwurfs für das gepanzerte Fahrzeug war die Verwendung von zwei Lüftern anstelle eines Lüfters beim normalen Fahrzeug. Das Lenkrad musste wegen der Panzerung um 90° zum Fahrer hin gewinkelt werden. Weitere Anpassungen betrafen den Kraftstofftank und die Auspuffanlage. Doch grundsätzlich basierte der mittlere Schützenpanzerwagen (Sd.Kfz. 251) auf dem Fahrgestell des Leichten Zugkraftwagens 3 t (Sd.Kfz. 11). Die Entwicklungsarbeit dauerte bis Oktober 1937, als ein erster Prototyp verfügbar war und erprobt wurde.

Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

Im Jahr 1938 wurde die Einführung des Fahrzeugs beschlossen und es wurde der erste Auftrag für die Serienproduktion erteilt.

Mit der Ausf. D wurde 1943 abermals sowohl der Produktionsvereinfachung als auch den Kampferfahrungen Rechnung getragen. Insbesondere wurden das Heck einfacher und geräumiger gestaltet, die Staukästen vergrößert und die Form der Panzerung verbessert. Von der Ausf. D wurden mit 10.602 die meisten Exemplare gefertigt.

Die Jahresproduktion lief schleppend an und blieb bis 1941 immer unter 1.000 hergestellten SPW pro Jahr. 1942 konnten 1.190 SPW gefertigt werden, während es 1943 4.250 und 1944 7.800 Stück waren. Insgesamt wurden von allen Ausführungen und Varianten 15.252 Fahrzeuge gebaut.

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Der mittlere SPW basierte auf dem Schachtellaufwerk-Fahrgestell des Zugkraftwagens 3 t. Die Treibräder waren wie bei allen Kettenfahrzeugen der deutschen Wehrmacht vorn im – vergleichsweise langen – Kettenlaufwerk angeordnet, um diesem eine gewisse Selbstreinigung zu ermöglichen. Gelenkt wurde das Fahrzeug nicht nur mit den nicht angetriebenen und ungebremsten Vorderrädern. Wenn diese sehr stark eingeschlagen wurden – also mehr als zwei Drittel des vollen Lenkeinschlages –, leitete ein vom Lenkgetriebe der Vorderachse per Gestänge betätigtes Lenkgetriebe des Kettenlaufwerks eine einseitige Bremsung ein, mit der die Kurvenfahrt unterstützt wurde. Dieses Prinzip führte im Vergleich zum klassischen Schützenpanzerwagen M3 der Alliierten, mit seiner kurzen Kettenauflage und der angetriebenen Vorderachse, zu einer überlegenen Geländetüchtigkeit, war aber komplizierter und daher wartungsintensiver.

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Das Fahrzeug war rundum gepanzert, oben jedoch offen beziehungsweise konnte nur durch eine Plane abgedeckt werden, um die Besatzung vor der Witterung zu schützen. Im Heck befand sich – ein wesentlicher Unterschied zum M3 – eine zweiflügelige Tür, die der Besatzung das Auf- und Absitzen erleichterte.

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Der mittlere SPW konnte eine Gruppe von zehn Soldaten transportieren. Dabei bot das Fahrwerk eine bessere Geländegängigkeit als ein Lkw und zugleich durch seine Panzerung einen besseren Schutz. Die Standardbewaffnung bestand aus zwei Maschinengewehren MG 34 oder MG 42 zur Verteidigung oder Unterstützung der abgesessenen Truppe. Ein Nachteil war der geringe Platz für die benötigte Ausrüstung, weshalb diese häufig an der Außenseite mitgeführt wurde. Neben dem Zweck zur Mobilisierung der Infanterie wurden die Fahrzeuge zur logistischen Unterstützung mit Materialtransport von Munition und leichtem Gerät sowie als Artillerieschlepper für Panzerabwehrkanonen und leichte Flakgeschütze sowie als Schlepper für Pioniermaterial wie Pontonbrückengerät eingesetzt.

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Darüber hinaus wurden auf Basis des Sd.Kfz. 251/1 verschiedene Spezialfahrzeuge gefertigt, die Ausrüstungen für bestimmte Sonderaufgaben in die Konstruktion integrierten. Insbesondere gab es verschiedene Varianten mit umfangreicher Funkausrüstung zur Koordination mit der Luftwaffe oder anderen Panzerverbänden. Weiterhin wurden die Fahrzeuge als Träger für Panzerabwehrkanonen und für Wurfrahmen verwendet. Vom Sd.Kfz. 251 gab es 23 offizielle Versionen und etliche Feldumbauten. 

Im Dezember 1944 begann auf Weisung Hitlers die Produktion der Sd.Kfz. 251/22. Insgesamt sollen ca. 268 Stück hergestellt worden sein, die an Panzerjäger und Panzeraufklärer geschickt wurden. Das Sd.Kfz. 251/22 wurde von deutschen Streitkräften in den späteren Phasen des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Es war eine selbstfahrende Panzerabwehrkanone, die in kleinen Stückzahlen entwickelt und produziert wurde. Die Montage der 75 mm-PaK 40 – einer leistungsstarken Panzerabwehrkanone – auf einem Halbkettenfahrzeug ist nicht gerade ideal, bot Panzerabwehrkanonen jedoch die dringend benötigte Mobilität, um Infanterie in Verteidigungspositionen zu unterstützen.

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Diese Fahrzeuge basierten auf der Ausf. D des weit verbreiteten Halbkettenfahrzeugs Sd.Kfz. 251. Diese Fahrzeuge wurden sowohl als Neufahrzeuge als auch als Feldumbauten hergestellt. Umbausätze wurden an Feldwerkstätten geliefert, um das späte Modell Sd.Kfz. 251/9 mit der kürzeren 75 mm-Kanone umzubauen. Aufgrund der chaotischen Endphase des Zweiten Weltkriegs ist die genaue Produktionszahl schwer zu ermitteln.

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Selbst in den späten Phasen des Zweiten Weltkriegs war die PaK 40 eine wirksame Panzerabwehrkanone. Sie konnte auf größeren und großen Entfernungen präzise eingesetzt werden, wo sie immer noch gegen die große Mehrheit der sowjetischen und alliierten Panzer wirksam war. Die Haupteinschränkung des Sd.Kfz. 251/22 ist die begrenzte Schwenk- und Höhenrichtbarkeit der Kanone, im Gegensatz zu vielen Ketten-Panzerjägern. 

Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

Es wurde nur eine begrenzte Anzahl an Granaten mitgeführt. Die beengte Anordnung im Inneren verringerte wahrscheinlich die Feuerrate im Vergleich zur gezogenen Variante. Der Nachteil des Sd.Kfz. 251/22 ist sein etwas zu hohes Gewicht. Die Rückstoßkräfte erhöhen wahrscheinlich den Verschleiß und das Gewicht und die Ladung der Waffe behinderten die Mobilität des Fahrzeugs etwas.

Die Stahlpanzerung des Sd.Kfz. 251 Ausf. D bot Schutz vor Kleinwaffenbeschuss, insbesondere auf größere Entfernung. Das Sd.Kfz. 251/22 ist ein offenes Fahrzeug. Abgesehen vom Geschützschild sind die Geschützbesatzung und der Kommandant beim Einsatz der PaK 40 ungeschützt.

Quellen: Wikipedia & The Modelling News

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Zum Modell:

Nachdem 2023 das Sd.Kfz. 251/1 von der Firma "Das Werk" herauskam, folgte Anfang Oktober 2024 das Sd.Kfz. 251/22 auch in 1:16. Der Grundbausatz wurde verbessert, Besonderheiten der Version wurden auch am Laufwerk berücksichtigt, und einige gute Details noch weiter verbessert. Das Werk und Modellbau König, zu denen ja Das Werk gehört, haben wirklich gute Arbeit geleistet. Man kann aus dem Bausatz die frühe und späte Variante bauen, inklusive aller Änderungen.  Hier die ganzen Möglichkeiten einmal aufgelistet: 

Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

Drei optionale Sets bewegliche Einzelgliedketten, frühe oder späte Version baubar, Klarsichtteile, detailliertes Laufwerk mit Drehstabfederung wie beim Original, Bodenpanzerung separat am Chassis anbaubar, detailliertes Schalt- und Verteilgetriebe, detaillierte Bremsanlage und Kraftstoffanlage, schwingende Vorderachse mit Lenkeinschlag darstellbar, detailliertes Kühl-und Auspuffsystem, detaillierter Motor mit offen darstellbaren Motorabdeckblechen, detaillierte Motortrennwand, Instrumententafel und Funkgerät, detaillierte Sichtluken und Bewaffnung, Bodenplattensegmente einzeln offen darstellbar, dadurch wird das Innere des Chassis sichtbar, Panzerung mit realistischen Schweißnähten aus mehreren geteilten Panzerplatten, Kampfraum und Motorraum durch trennbare Flanschverbindung auch abgebaut darstellbar, Seitenkästen und Staufächer mit detaillierten Türen geöffnet oder geschlossen darstellbar, Mannschaftstür hinten geöffnet oder geschlossen darstellbar, Geschützohr aus Aluminium. 

die grauen sind 1:16, das andere 1:1
die grauen sind 1:16, das andere 1:1

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Man beginnt den Bau mit dem Laufwerk und arbeitet sich dann nach oben vor. Das Innenleben muss vorher bereits teilweise lackiert werden, weil man - wenn alles zusammengebaut ist - nur noch sehr schlecht dran kommt. Die Passgenauigkeit ist bei allen Teilen sehr gut. Die Baustufen sind sehr durchdacht und gehen auch auf die verschiedenen Versionen ein. Die PaK 40 ist eine komplette Neuentwicklung und von den Details her super. Die Kette ist sehr gut und einfach zu bauen und voll beweglich. Ich wählte die frühe Version, die bei der 8.Pz.Div., Pz.Aufkl.Abt.8, im April 1945 bei Brünn im Einsatz war. Farben verwendete ich von Tamiya. Als Grundfarbe nahm ich XF92, die Tarnung bestand aus XF10 und XF61. Die Farben wurden aufgehellt und die Kanten abgedunkelt. Das Fahrzeug wurde schon gut gebraucht dargestellt. Die Pigmente sind  von MIG. Den Abschluss bildete ein Washing und Filter von Ammo, und es wurde mit Klarlack von Modelmaster versiegelt. Im Innenraum kamen noch Kisten und Planen von Value Gear zum Einsatz. 

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Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

 

Passend zum Modell habe ich mir ein Kettenglied der frühen Version besorgt. Das Material ist Stahlguss. Die Originalbezeichnung ist: Zgw 50/280/140 und der Polstertyp ist W 112 / 200 / 302. Die Maße sind 28 x 15 x 20 cm und das Gewicht beträgt 5,0 kg. Gefunden wurde das Kettenglied in der Nähe von Königsberg. 

Sd.Kfz. 251/22 "Pakwagen" 

Bilder der Bauschritte findet ihr auf meinen Instagram Account: blue_patriot_mustang_

Michael Wittmann

Publiziert am 24. Dezember 2024

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